Deutsche Post Ag, Zentrale

Mit Bewertungen solcher Riesenunternehmen ist das ja so eine Sache. An irgend einer Stelle hat es gut oder weniger gut geklappt, nun soll man dem Gesamtunternehmen Sterne vergeben für etwas, das nur ein oder zwei kleine Rädchen im großen Getriebe betrifft. Heißt: Das Unternehmen an sich kann top sein, nur an einer Stelle hakt es. Und für diese eine Schwachstelle kassiert jetzt die Deutsche Post insgesamt nur 2 Pünktchen von mir.
Am 17.1.2013 bekam ich Post, 47 Briefe an der Zahl. Leider aber nur Rückläufer. Alle mit dem Vermerk «Empfänger unter der Anschrift nicht zu ermitteln». Erstaunlich, handelte es sich doch um 47 verschiedene Firmen-​Adressaten, allerdings alle mit der selben Postanschrift, einem Geschäftskomplex in Stuttgart, dem Großmarkt.
Sollten tatsächlich alle Großmarktbeschicker des Schwabenlandes auf einen Schlag pleite sein? Kaum vorstellbar. Daher der spontane und naheliegende Verdacht: Der Postzusteller hat einfach keinen Bock gehabt.
Schon für sich alleine gesehen eine ärgerliche Sache. Porto für 47 Sendungen verballert, die Empfänger haben ihre Einladung zur Messe nicht erhalten, dadurch 47 potentielle Kunden durch die Maschen gerutscht.
Doch was dann folgte und immer noch folgt, finde ich eigentlich noch viel schlimmer. Zunächst aber das Positive, wofür es den zweiten Stern gibt. Die DP hat eine Beschwerdestelle. Und da erreicht man immer jemanden, innerhalb weniger Sekunden ist ein MENSCH, keine Maschine am Rohr. Nett und offensichtlich bemüht waren sie bisher auch alle. Was der geneigte Leser aber bestimmt schon unterschwellig zur Kenntnis genommen hat: Der Kontakt zur DP hat sich ja nicht mit e i n e m Anruf zur Klärung der Angelegenheit erledigt.
Meine bisherigen — erfolglosen, zeitaufwändigen, halskrausefördernden — Bemühungen in Kurzform:
17.1. — Frau R. ist dran. Sehr nett, die Stimme so, dass ich mir vorzustellen versuche, wie die wohl so aussieht. «Tut mir leid, wir haben Probleme mit dem System, wird schwierig, den Vorgang festzuhalten» Nach 5 Minuten ging es irgendwie doch. Ich erkläre, worum es geht, sie tippt. Ich höre die Tastatur klappern. «Wir melden uns bei Ihnen».
30.1. — Nichts gehört von der DP. Mal nachfassen. Frau Sch. an der Strippe. «Mal schauen, leider hängt sich unser System heute ständig auf». Schauen hilt nach 5 Minuten in der Form, dass sich herausstellt, dass der Vorgang im System nicht auffindbar ist. Das System hat vergessen, was am 17.1. war.
Frau Sch. erfasst den Vorgang neu, diesmal bekomme ich sogar eine Bearbeitungsnummer. «Wir melden uns bei Ihnen».
13.2. — Wieder nichts gehört. Nach knapp 2 Wochen könnte man ja mal wieder nachfragen. Frau M. hat eindeutig die erotischste Stimme von bisher allen. Das entschädigt, die im Laufe der letzten 4 Wochen aufgebaute Aggression wird gedämpft.
«Wir haben heute leichte Serverprobleme, mal sehen, ob wir Glück haben.» Sie hat Glück, ich nicht. «Herr CV, Ihr Vorgang ist leider noch nicht bearbeitet worden. Das verstehe ich gar nicht.»
Sie verspricht mir, Druck zu machen.
22.2. — Meine Anrufintervalle werden kürzer. Frau L. ist dran. Sie kann ja nichts dafür, deshalb bin ich ganz ruhig.
«Ach ja, da ist Ihre Beschwerde.» Ich bin verblüfft — keine Serverprobleme diesmal. «Die Kollegin hat aber nicht notiert, dass Sie eine Rückmeldung möchten.» Verblüffung schlägt um, jetzt bin ich perplex. Meiner vorsichtigen Nachfrage, warum ich denn ihrer Meinung seit Wochen immmer wieder anrufe, entgegnet sie: «Da haben sie auch wieder recht.» Ich fühle mich bestätigt.
Was nichts am aktuellen Status ändert: Den Vorgang hat leider noch niemand bearbeitet.
Die Androhung meinerseits, langsam zu radikaleren Mitteln greifen zu wollen, scheint zu wirken. Frau L. verspricht mir, den Akt sofort ihrem Vorgesetzten zur Entscheidung über die weitere Vorgehensweise auf den Schreibtisch zu legen. Das ist doch mal ein Wort.
Wann ich denn wohl mit einer Information seitens der DP rechnen kann, frage ich. «Da werde ich mich jetzt bestimmt nicht festlegen,» so Frau L.
So, jetzt kann ich befreit in s Wochenende gehen. Bis es nächste Woche (man erinnere sich, die Intervalle werden kürzer) daran geht, die nächste nette Stimme kennenzulernen.

Berlin, ein dringender Brief muss noch auf klassischen Wege rausalso zur Post, kurz vor der letzten Briefkasten-​Leerungszeit, gegen 21:00 Uhr.
Es ist Winter, 6−7° Minus. Briefkasten und Briefmarkenautomat, nebeneinander fast Hand in Hand, stehen sie seit Jahren dort. Ich ziehe Briefmarken
Mit einem 2 Eurostück und bekomme ich viele kleine Marken heraus. nur keine klebt auf dem Briefdie Gummierung fehlt oder ist bei dieser Kälte unwirksam.
Na klar, liebe Post, werte DHL! Es ist ja der erste Winter in Deutschland der diese Temperaturen hat, Mein Tipp: Einfach mal bei der russischen Post nachfragen, wie die das machen, mit den Marken!
Dazu braucht ihr nicht 2 – 3 Cent Marken als Wechselgeld auswerfen. Wechselt Bargeld, wie es auch andere moderne Automaten-​Betreiber machen!
Sparen, Sparen, Sparen und der Kunde steht da!

Der Service der Deutschen Post wird aus meiner Erfahrung immer schlechter. Beschwerden per Kontaktformular werden praktisch nicht, oder nur mit erheblicher Verzögerung bearbeitet. Wendet man sich direkt an den Vorstandsvorsitzenden, kommt einigermaßen Bewegung in die Sache. Schleppend, aber immerhin.
Pöbelt man hingegen auf der Facebook-​Seite herum, so lese ich immer häufiger dort staunend mit, dass den Beschwerdeführern innerhalb kürzester Zeit geholfen wird so geschehen bei der Umstellung auf die mTAN bei der Packstation. So geht das also? Ich verbringe eine gute Stunde in der kostenpflichtigen Warteschleife und nichts passiert, andere meckern in öffentlichen Medien und erhalten sofort das, was sie benötigen.
Anstatt sich hinzusetzen, und eine Beschwerde auszuformulieren, will man also offenbar lieber das öffentliche Gepöbel. Da bin ich anders erzogen worden. Aber wenn das so weitergeht, dann bleibt mir wohl auch keine andere Wahl, als sich dieser Medien zu bedienen. Schade, wenn so ein Stückchen Kultur den Bach hinuntergeht.
Null Punkte

DHL Respekt an DHL
Eine Woche dauert die Zustellung eines Paketes von Hamburg nach Berlin. Haben Sie das zu Fuß zugestellt? Das ging ja selbst im Zeitalter von Postkutschen schneller. Ich bin ja gespannt wie lange ein Paket von Hamburg nach Wien braucht.
Das Paket wurde am gleichzeitig abgeholt und ist immer noch nicht angekommen.
(ich werde hier berichten, wie lange das gedauert hat.) Und da wundern sich die Leute das Postfilialen zugemacht werden. Gott sei Dank gibt es noch andere Zustellmöglichketen!

Keine Panik! Ich will nicht die Deutsche Post kritisieren und an den Pranger stellen wie dies in viele Beiträge getan wurde und getan werden wird. Ich will nicht einemal die Deutsche Post als solche beurteilen.
Einzig und aufrichtig möchte ich einem mir unbekannten Mitarbeiter der Deutschen Post meinen Dank aussprechen.
Ich habe heute einen in einer Plastikhülle eingetüteten Brief aus dem Ausland erhalten.
Photo link:
Das spezelle an diesem Brief ist, das ein Kind fantasie– und liebevoll ihn mit Alubildern beklebt hat und ein Mitarbeiter diese künstlerisch aufgewertete Briefgarnitur geschützt und für uns erhalten hat.
Ich hoffe, dass dieser und weitere unbekannte Mitarbeiter meinen Dank annehmen und weiterhin motiviert sein werden ihre Aufmerksamkeit zum Kunden hin ausrichten.