U-Bhf. Klosterstraße

Der U-​Bahnhof Klosterstr. ist aus meiner Sicht einer der schönsten in Berlin.
Nachdem die sogenannte Spittelmarktlinie 1908 vom Leipziger Platz bis zum Spittelmarkt eröffnet wurde, war es schon klar, dass sie weitergeführt werden sollte. Über den Alexanderplatz bis nach Pankow.
Ab 1910 machte man sich dann auch an die Arbeit. Da den Planern längst eine Abzweigung für eine U-​Bahn nach Friedrichshain vorschwebte, wurde im Bahnhof Klosterstraße vorsorglich ein sehr viel breiterer Bahnsteig als notwendig eingebaut. Später sollte die Friedrichshainer Linie hier einen eigenen Bahnsteig erhalten.
Diese Planungen lassen bis heute sogar auf dem Boden erkennen, denn die schmalen Steinreihen im Bodenbelag sind nichts anderes als die Stellen, wo eigentlich die Bahnsteigkanten wären. In der Mitte dann ein weiteres Gleis.
Beeindruckend ist auch die technische Leistung, in Richtung Märkisches Museum die Spree zu unterqueren. Daher liegt der Bahnhof Klosterstraße vergleichsweise sehr tief. Über 8 Meter unter der Oberfläche ist er gegrundet.
Im Juli 1913 ging der Bahnhof in Betrieb. Mitte der 1980er Jahre wurde er aufwendig als historischer Bahnhof rekonstruiert. Damals kamen die Vorderfront eines alten U-​Bahnwagens an einem Bahnhofsende, der Hebelstellwerk-​Ausschnitt an der gegenüberliegenden Seite und die vielen Emaille-​Bilder von U-​Bahnen, Bahnen und Straßenbahnen bzw. Bussen in ihrer gechichtlichen Entwicklung hinzu. Sehe ich mir immer wieder gern an.
Dabei ist auch der U-​Bahn-​Wagentyp von 1913, mit dem ich selbst als Fahrgast sehr viele Jahre mitgefahren bin. Kaum zu glauben, aber diese Wagen fuhren bis Ende der 80er Jahre.
Sie hatten richtig Atmosphäre, innen waren sie aus Holz gebaut, die langen Türen musste man per Hand öffnen und schließen und wenn man das nicht sorgfältig tat, dann gingen sie während der Fahrt auf. Messing und runde Deckenlampen, die so wenig Licht gaben, dass man nicht einmal Zeitung lesen konnte, kamen hinzu. Die Polster waren rot, plastikähnlich und weich. Wenn ich mich recht erinnere, dann gab es auch Wagen mit Holzbänken. Und unvergeßlich der Geruch, irgendwie rauchig, wahrscheinlich von den Bremsen kommend.
Man konnte auch vorne aus dem Fenster sehen und den Fahrer von der Seite durch eine Glasscheibe bei der Arbeit beobachten, wenn der Schaffner, den es auch gab, das erlaubte.
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Im Zugangsbereich ist er mit stilisierten Palmen aus orange, blauen und weißen glasierten Fliesen geschmückt. Die Darstellungen entstanden mithilfe von Ziegeln in gleicher Weise wie beim Ischtartor im Pergamonmuseum. Es waren die Fliesen, die beim Aufbau des Ischtartores zuviel angefertigt worden waren.
Das waren noch Zeiten, als soetwas möglich war!

Auf der Linie U2, eine Station vor, bzw. nach dem Alex, befindet sich die Klosterstrasse.
Es ist ein an sich völlig normaler Bahnhof, ausser dass man an den Wänden anstelle von Werbung, die Entwicklung und Geschichte Berliner Transportmöglichkeiten bestaunen kann.
Ein alter Doppelstockbus, alter U-​Bahnen, S-​Bahnen etc.
Es ist einfach ein kleiner netter Bahnhof mit einem Auszug aus dem Technikmuseum…
Man kann da mal aussteigen, sich alles anngucken und mit der nächsten Bahn weiterfahren… mehr ist es eigentlich auch nicht!