Mexikanische Botschaft Berlin

Die Botschaft Mexikos in Deutschland befindet sich im ehemaligen Bezirk Tiergarten, in der Klingelhöferstr. und damit mitten im Botschaftsviertel Berlins.
Die mexikanischen Architekten brachten typische architektonische Gestaltungselemente ihrer Heimat nach Berlin: großzügige Räumlichkeit und dynamische Strukturen in nahezu jedem Element. Es war das Ziel ein unverwechselbares Gebäude zu schaffen und dies ist fraglos gelungen.
Die Grundgestalt des auf 1.300 Quadratmetern stehenden Gebäudes ist im Prinzip ein fünfstöckiger Quader mit einer Höhe von 18 Metern.
Die Hauptfassade zur Klingelhöfer– und zur Rauchstraße besteht aus 40 senkrechten und leicht schräg angestellten Betonstelen. Die Stelen sehen aus wie große Lamellen, die sich gerade öffnen um den Blick nach innen frei zu geben.
Keine dieser Betonstelen gleicht übrigens der anderen. Dass sie weiß leuchten liegt daran, dass für ihre Herstellung neben Beton auch Marmorsteine und gemahlener Marmor mit verwendet wurden. Nachts wird diese Fassade grün, rot und weiß angestrahlt, den Nationalfarben Mexikos. Die Oberfläche des Betons an den Stelen und auch im Inneren des Gebäudes wurde übrigens in Handarbeit bearbeitet, um mehr Kontrast zu erreichen.
Das eigentliche Gebäude liegt hinter den Lamellen und ist komplett verglast. Im Innern, gleich hinter der Eingangstür, befindet sich ein haushohes Atrium mit kreisförmigem Grundriss. Es reicht über die gesamten 18 Meter nach oben und hat einen Dachabschluss aus Glas. Dadurch gelangt Tageslicht in das gesamte Gebäude. Die Inspiration hierzu gab das Maya_​observatorium der Ruinenstätte Chichén Itzá auf der Halbinsel Yucatán.
Im Atrium befindet sich eine an eine Pyramidenseite erinnende, treppenartige Konstruktion, von der Pflanzen in den Raum hereinwachsen.
Auf jeder Etage, insgesamt gibt es fünf, befinden sich Arbeitsräume.
In der Eingangshalle wurden Kleinplastiken und Skulpturen aus Bronze aufgestellt.

Die Mexikanische Botschaft liegt neben weiteren Botschaften etwas weiter hinter der Siegessäule versteckt. Obwohl man nicht wirklich von Verstecken sprechen kann, denn diese Botschaft ist gewaltig-​groß und architektonisch schon mal einen Bewunderungsblick wert.
Die riesige goldene Eingangstür, die ich nur aufbekomme, wenn ich beide Hände benutze und meine ganze Kraft, finde ich einen Tick «too much», aber ansonsten können die Mexikaner wirklich stolz auf so eine schöné Vertretung in der Hauptstadt Deutschlands sein.
Man kommt herein und steht erst mal in einem großen Saal, schaut man zur Decke muss man mehrere Meter Luftlinie mit den Augen durchqueren. Eine nette kleine Mexikanerin, die Empfangsdame, sitzt an einem Schreibtisch gleich neben der Eingangstür und begrüßt jeden Hereinkommenden mit einem freundlichen Lächeln.
Ihre Winzigkeit an diesem Tisch wirkt geradezu grotesk im Gegensatz zum riesigen Saal in dem sie sitzt.
Man trägt sich in ein Büchlein ein und schwatzt ein bisschen mit der netten Frau, dann geht es per Fahrstuhl zum Besucherservice hoch. durch eine Glasscheibe hat man dann einen Ausblick auf zwei Frauen-​Mexikanerinnen, die an ihrem Schreibtisch am Computer sitzen und arbeiten.
Sobald jemand an die Glasscheibe klopf kommt eine von den beiden dort hin und man kann sein Anliegen vortragen. Auch diese beiden Damen sind durchaus freundlich, hilfsbereit und gern für einen Plausch zu haben. Ganz mexikanisch wird über die lieben Kleinen getratscht, über das Essen in Mexiko, welches man im Multikulti-​Berlin doch eher schwer findet und die Fröhlichkeit der Menschen, die man hier so oft vermisst.
Diese Botschaft ist wirklich für jeden Mexikaner eine kleine Insel des zu Hause seins und genauso sollten Botschaften funktionieren, als die Vertretung des fernen Landes und ein Stück Heimat im fremden Ausland.