Marlies von Soden

Verpackt in Super-​8-​Filmdosen lassen sich die Hüte der Kostümbildnerin und Künstlerin Marlies von Soden erstehen. Ursprünglich entwarf sie die transparenten Skulpturen für die Wiener Volksbühne, war aber selbst von den vielfältigen Möglichkeiten der Formbarkeit, die sich stets unerwartet ergeben, so angetan, dass sie bis heute neue Modelle entwickelt. Autozubehör aus dem Kaufhaus und gewöhnliche Plastikklemmen ergeben unter einem gummierten Damenstrumpf einen in Minutenschnelle wandelbaren Kopfschmuck. Zu entscheiden, ob dies noch Modedesign oder schon Kunst ist, liegt dann allein beim Betrachter. Bei aller Extravaganz ist der Tragekomfort durch die Leichtigkeit der Materialien aber in jedem Fall gesichert. Fehlt noch die mutige Trägerin mit Freude an bewundernden Blicken. Das Experiment mit Alltagsgegenständen, die von Marlies von Soden in einen neuen Kontext gesetzt werden, nutzt sie in allen Bereichen ihres Schaffens und hat damit Berliner Design bis ins New Yorker MoMA bekannt gemacht. Wie sie noch nach allen internationalen Erfolgen in der Kunstszene betont, bleiben diese Hüte aber bisher ihre tollste Entwicklung.