Männergift

Wollen Männer das wirklich? Einen Hackenporsche mit einer indischen Gottheit drauf?
Wollen sie «schräges Porzellan», «einen rassigen Toaster» und eine «Espressomaschine im Ferrari-​Look» in ihrer Küche stehen haben, die sie sonst nur zum Bier holen betreten?
Ich fürchte, einige von Ihnen wollen das wirklich, aber hoffentlich keine, die ich kenne. Von mir bekommen sie so einen Quatsch jedenfalls nicht geschenkt. Da können sie lange warten.
Seit Männer auch kochen und frisieren und das dann aber gleich auf Star-​, Sterne– und Promi-​Ebene betreiben, hat sich ja einiges geändert in der Haus– und Hofwirtschaft. Aus der Werkbank im Keller ist die Designer-​Kücheninsel geworden. Alles vom Feinsten, wenn Mann sich einmal im Monat an den Herd begibt.
Früher war es allenfalls der Sonntagsbraten, dessen Zubereitung dem Hausherrn oblag, heute hat Kochen nichts mehr mit blosser Essens-​Zubereitung zu tun, sondern ist eine Frage des Stils und des «Life-​Styles» geworden.
Natürlich muss alles nicht nur aus hochqualifiziertem Material sein, sondern auch so aussehen, als wärs eine Wissenschaft, von der nur die coolsten Typen etwas verstehen.
Schlimm, was die angebliche Emanzipation so alles angerichtet hat!
Aber zum Glück sind ja nur «einige» so gestrickt und die kann man mit Geschenken aus dem Hause Männergift sicher sehr erfreuen.