Jedermannlauf

Ein sehr sympathischer, kleiner Volkslauf mitten durch den Tegeler Forst. Mitmachen können Läufer (Distanzen 10 und 20 km), Nordic Walker (Distanzen 5 und 10 km) und Walker (Distanz 10 km). Sehr entspannt geht es zu am Start, nur 2 Stände gibt es, um die vorbestellten Nummern abzuholen, weitere Stände, um später die verbrauchten Kalorien mit Schmalz– und Nutellastullen wieder anzufuttern.
Der Lauf selbst führt über weiche, schattige, hügelige Waldwege, die auf der 2. 5-​Kilometer-​Runde gefühlte Berge sind. An strategischen Stellen stehen die Anfeuerer und drohen mit Fotos, wenn man sich hier hängen lässt — ich trabe weiter, auch, wenn es wehtut.
Das Ziel sieht man erst nach einem Hügel, so dass der Endspurt kurz wird. Ich halte durch mit der inneren Parole nur noch 300 Meter quälen, jetzt nur noch 200 Meter. und da bin ich, ich laufe unter dem Zielbanner durch, stoppe meine Uhr und denke ich hab’s geschafft. Von wegen! Ich habe den Start für das Ziel gehalten und werde johlend auf meinen Fehler hingewiesen — noch weitere 30 Meter, dann bin ich endlich im Ziel.
Die Zeitmessung ist mir ein Rätsel, es gibt keine Elektronik, aber offenbar viele fleißige Uhrenstopper, die i-​r-​g-​e-​n-​d-​w-​i-​e den Überblick behalten. Bin gespannt auf mein Ergebnis. :-)
Wenige Minuten kann ich die Fassade einer durchtrainierten Läuferin noch aufrechterhalten, wanke an bekannten und unbekannten Gesichtern vorbei und schleiche hinter ein paar Autos. Dort sacke ich in mir zusammen, stütze mich an eine Scheibe (die jetzt leider ziemlich verschmiert ist — das war ich!) und schnaufe und keuche, dass es eine wahre Freude ist. Meine Urkunde, in die ich selbst meine Zeit eintragen darf, ist nur noch ein feuchtes Knäuel, aber ich hab’s geschafft!
Ich beäuge neidisch die Medaille einer Mitläuferin (ich selbst war zu geizig dafür 3 Euro auszugeben): Ein blauer, schlanker Läufer wird von einem fetten borstigen Wildschwein durch die Pampa gejagt. Mist — die hätte ich jetzt auch haben können! :-(