Franziskaner-Klosterkirche

Auch Berlin hatte so wie viele andere europäische Städte ein Kloster.
Die ehemalige Klosterkirche war bis zum 2. Weltkrieg erhalten. Durch den Krieg wurde sie bis auf die Mauern zerstört und blieb nur als mahnende Ruine erhalten.
Für mich steht das Gebäude im Zentrum der Stadt als Erinnerungsort gegen Krieg und Zerstörung, ähnlich wie auch die Gedächtnis-​Kirche in der City West am Kurfürstendamm/​Breitscheidtplatz.
Fazit: bleibende Erinnerung an den Krieg — die leider heutzutage viel zu oft in Vergessenheit geraten ist — ein Stück Mittelalter was die moderne Zeit nicht überstanden hat — Nie wieder Krieg!

Ein schönes Denkmal aus vergangenen Zeiten, leider kaum beachtet und wer nicht weiß, dass sie an der viel befahrenen Alexanderstraße liegt, kommt hier auch nicht mal eben vorbei.

Täglich gehe ich an diesem sehr schlönen und gepflegten Denkmal vorbei, nicht ohne immer mal wieder einen Blick hineinzuwerfen.
Irgendwie kann man sich in der Fantasie vorstellen wieder ganze Komplex mal ausgesehen hat und die Restre dieses Klosters zeugen auch heute noch davon, dass es auch in Berlin Architekten gegeben haben muss, die ihr Handwerk verstanden.

Die Ruine befindet sich in der Klosterstraße im Ortsteil Berlin Mitte.
An genau dieser Stelle wurde bereits um 1250 mit dem Bau einer Klosterkirche begonnen, nämlich für den Bettelorden für das Graue Kloster der Franziskaner. Der heutige Bau stellt die Reste einer dreischiffigen Basilika dar deren Bau schon Ende des 13. Jahrhunderts Begonnen wurde.
Das Kloster wurde Infolge der in Berlin 1539 eingeführten Reformation aufgelöst, außer der Ruine ist heute nichts mehr erhalten.
1574 wurde in den Räumen des ehemaligen Klosters das Berlinische Gymnasium zum Grauen Kloster eröffnet. Berühmte Schüler und Lehrer, wie Schinkel, F.L.Jahn sowie O. von Bismarck waren an dieser Schule.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude zerstört. Von 1950 an wurde die Ruine zwar gesichert aber die anderen zerstörten Klostergebäude wurden abgerissen. Rund um die Kirchenruine wurde eine Grünanlage errichtet. Nachdem 2004 eine weitere Restaurierung abgeschlossen wurde, nutzt man nun die Ruine für Konzerte und Ausstellungen.

Die Franziskaner-​Klosterkirche, die wohl geschichtsträchtigste Kirchenanlage der Hauptstadt!
Wem der Alexanderplatz samt des Fernsehturms schon zu den Ohren herausragt, sollte einfach einige hundert Meter weiterlaufen, um direkt auf die Klosterkirche — zwischen der Klosterstraße und der östlich verlaufenden Berliner Stadtmauer — zu treffen.
Mit den Relikten der alten Fassade ist diese Kirche samt ihrer Backsteingotik eine der ältesten Kirchen Berlins. Ursprünglich als Feldsteinkirche um 1300 errichtet, durchlebte sie bis zum Ende des Jahrhunderts häufigen Umbauten, Zwischennutzungen sowie Restaurationen.
Ihre wechselvolle Geschichte bescherte ihr zu Zeiten der Reformation ein Dasein einer Kornkammer. In den Jahren von 1571 – 1584 richtete sich der Alchimist und Leibarzt Leonhard Thurnheißer ein Labor sowie die erste Druckerei Berlins dort ein.
Daraufhin entstand im Jahr 1574 auf Anraten des Kurfürsten Johann ein späterhin sehr angesehenes Gymnasium namens «zum grauen Kloster».
Bis in das 19. Jahrhundert hinein entwickelte sich diese Schule zur ersten Adresse herausragender bürgerlicher Bildungsanstalten. Namhafte Männer, wie u.a. Karl Friedrich Schinkel, Fürst Otto von Bismarck und Erich Rathenau genossen dort ihre Erziehung.
Mitte des 19. Jahrhunderts erhielt die Klosterkirche eine Erweiterung des Dachreiters und zwei zusätzliche Türme. Mitte der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts besann man sich eines Besseren, und baute die Kirche kurzerhand in ihre ursprüngliche Form zurück.
Doch kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges fanden die vielen Um– und Anbauten keine Erwähnung mehr, denn die Kirche versank während der Bombenangriffe in ihre Ruinen. Und so findet man sie noch heute vor: wieder ein Mahnmal gegen den Krieg, das glücklicherweise nicht mehr hergestellt wurde.

Ehemalige Franziskaner-​Klosterkirche, die um 1250 begonnen und 1945 durch anglo-​amerikanische Bomber zerstört wurde.
Zwischendurch ist da so einiges passiert: in den nicht mehr vorhandenen Gebäuden errichtete Thurnheisser 1571 die erste Berliner Druckerei, 1574 wurde das Gymnasium zum Grauen Kloster gegründet — die bedeutendste Bildungsstätte des Berliner Bürgertums, im 18. Jahrhundert war es der Mittelpunkt deutsch-​russischer Beziehungen und in der Zeit der Freiheitskriege war Turnvater Jahn auch noch da und lehrte Turnbewegung.
Allerhand.
Nun werden im offenen Kirchenschiff manchmal Kunstwerke ausgestellt und Theateraufführungen gezeigt.