Aqualon Therme Bad Säckingen

Waren an einem Samstag Abend da und waren nicht zufrieden.
Der Eintrittspreis von über 10 Euro ohne und knapp 15 Euro mit Saunabesuch ist für das Gebotene zu hoch, insbesondere da ohne Kurkarte noch mehr bezahlt werden muss. Es handelt sich wie gesagt um ein Bad, welches in den 1970er Jahren erbaut wurde, durch Modernisierungen ist zumindest die nichtbauliche Ausstattung in Ordnung. Die Umkleiden dagegen sind das engste, was ich bisher in einem Bad gesehen habe, die Duschen sind in Ordnung.
Es gibt innen drei Becken, von denen zwei Therapiebecken sind und eines ein gemischtes Becken. Ein Becken mit der Möglichkeit, Bahnen zu schwimmen, gibt es nicht.
Außen gibt es ein Außenbecken, das ordentlich geheizt ist und mit einem Strömungskanal sowie weiterer Düsentechnik durchaus Spaß macht.
Weiterhin gibt es eine Dampfsauna, die eher klein ist, von der Hitze aber angenehm.
Die Sauna besteht aus zwei Saunen, einem Ruhebereich innen, einer Reihe Liege Außen und einem Duschgebäude, ist also eher klein.
Insgesamt war das Bad eher mäßig besucht, so dass trotz der eher geringen Größe kein Gefühl von Überfüllung aufkam. Für 15 Euro Eintritt bekommt man anders schon erheblich mehr geboten.
Besonders unerfreulich an dem Samstag Abend waren jedoch die Begegnungen mit dem Personal. Als erstes sollte es etwas im Bistro zu essen sein. Auf unsere Frage, ob wir ein Hauptgericht bekämen, meinte der Mitarbeiter unfreundlich, das wäre seit 14 Uhr zu, wir sollten die Snack-​Karte nehmen. Dort waren aber auch nur noch drei Gerichte überhaupt verfügbar, so dass wir dann für über 6 Euro eine Tiefkühlpizza bekamen. Leider im ersten Anlauf ohne Gabeln, die wir erst auf Nachfrage bekamen.
Der Hammer an dem Abend war aber der Rauswurf aus dem Saunabereich. Wir (Frau und ich) sind spontan auf die Idee gekommen, bei dem eiskalten Wetter die Sauna aufzusuchen und hatten dementsprechend nur die Grundausstattung von zwei Badetüchern dabei, allerdings ohne Bademantel.
Die Mitarbeiterin im Saunabereich fiel schon bei Ihrem Aufguss durch extreme Wortkargheit auf, denn außer Ich mache schwarze Johannisbeere sagte sie nichts und fing an, ihren nicht mal fünfminütigen Aufguss durchzuführen.
Danach sollte beim Saunieren Ruhe gehalten werden, so dass wir versuchten, in’s Ruhehaus zu kommen. Es blieb leider beim Versuch. Die Mitarbeiterin an dem Tag verbot mir erst einmal, mich hinzusetzen. Warum war nicht so ganz klar, ihr reichte die Begründung kein nasses Handtuch auf die Sitzkissen. Es ging offenbar darum, dass ihr mein Bademantel fehlte, um die empfindlichen Sitzkissen gegen was auch immer zu schützen. Der Bademantel fehlte zwar allen anderen Männern dort auch (die das dann auch in die inzwischen beginnende Diskussion einbrachten), aber da ging es dann noch munter weiter. Mit dem Hinweis, ob sie denn lesen könne, wurde meiner Frau die Saunaordnung vor die Nase gehalten, in der angeblich drin stand, dass mindestens drei Saunatücher und ein Bademantel vorgeschrieben seien (nur als Hinweis, diese Saunaordnung ist am Eingang nicht ausgehängt, sie hätte neben den vielen anderen Verboten für dieses Bad auch noch gut Platz gehabt). So entspannte sich eine muntere Diskussion um Handtuchgrößen, Kompetenzen, Weisungen des Chefs und der Feststellung ihrerseits, dass wir zwar nicht rausgeschmissen werden, aber eben weder die Sauna noch den Ruheraum benutzen dürften. Die Verabschiedung Auf Wiedersehen wurde von uns dann auch entsprechend mit Uns hier bestimmt nicht wieder beantwortet.
Natürlich ist uns klar, dass ein Sauna-​Besuch eine gewisse Ausstattung voraussetzt. die wir zumindest in unseren Augen gerade so erreicht haben. Das war in dem Moment auch gar nicht das Thema, sondern die unfreundliche und willkürliche Art und Weise, mit der die Mitarbeiterin ihre Unlust gerade an uns auslassen musste, während die wohl in ihren Augen besseren Gäste noch danebensaßen und ebenfalls unserer Meinung waren. Wenn man derart penibel auf die Einhaltungen der Saunaregeln pocht, sollte es mindestens eine Möglichkeit geben, entsprechende Ausstattung zu leihen oder zu kaufen. Oder am Eingang auf die Saunaregeln und deren strenge Überwachung hinweisen.
Wie setzen sich die zwei Sterne jetzt zusammen:
— ein Stern Abzug, da der Eintrittspreis für das gebotene zu hoch ist
— ein Stern Abzug, da die gesamte Ausstattung eher sparsam ist
— ein Stern Abzug aufgrund des unfreundlichen Personals
+ ein Stern für die Sauberkeit, die zumindest in Ordnung ist und auch am Ende eines Betriebstages noch stimmte
+ ein Stern für das Außenbecken, das im Sommer wahrscheinlich wirklich viel Spaß macht
Wir können diese Therme nicht empfehlen und werden nächstes mal sicher eine andere besuchen. Auch wenn diese Bewertung natürlich durch einen einzelnen Vorfall geprägt ist, scheint nicht bei allen Mitarbeitern der Übergang von einer Kureinrichtung mit Patienten zu einer sich selbst tragenden Einrichtung mit Gästen angekommen zu sein.

Die Aqualon Therme ist ein ursprünglich für den Kurbetrieb eröffnetes und einer Kurklinik zugehörig gewesenes Thermalbad mit 32 °C Wassertemperatur. Heute ist das Bad selbständig. Es gehört einem nahe gelegenen Badebetrieb im schweizerischen Bad Zurzach. Inzwischen macht man in Wellness.
Das Bad wurde in der Hochzeit des deutschen Kurwesens Mitte der 1970er Jahre erbaut — seine Stilelemente sind entsprechend, was aber nicht negativ gemeint ist. Am Eingang begrüsst den Badegast ein kleines Cafè, welches an zwei Tischen durch eine Art Schalter auch im Bad bedient.
Das Innenbecken ist mit drei Schulterduschen ausgerüstet. Zwei weitere Innenbecken (28°C und 34 °C warm) dienen der Therapie. Außerhalb der Anwendungszeiten stehen sie aber auch dem «normalen» Badegast offen. Im Aussenereich gibt es einen Strömungskanal und Blubberliegeflächen.
Auch der Saunabereich wird über den Garten erschlossen. Ich war aber nicht drin. Dafür machte ich es mir im Ruhebereich in einem Liegestuhl bequem, wo ich auch diesen Text schrieb. Dort stehen übrigens auch mehrere Solarien.
Fazit: Kleineres Thermalbad mit relativ niedrigen Backen (bis 1.5 m), Erwachsene zahlen 9.50 EUR, Kinder 5.- EUR. Wer sowieso in der Nähe ist oder wohnt, kann hier durchaus gütliche und entspannende Stunden –übrigens ohne Zeitlimit– verbringen. Ich komme gerne bei Gelegenheit wieder.